heiAWB ? n. a-St., nur in Gl. 1,268,28 (zwi-
schen 820 und 830, bair.: uridum . hei): ‚Hit-
ze; uredo?‘. Der Ansatz als Subst. ist nicht
ganz sicher (vgl. Splett 1979: 149 f. 187 zur
Möglichkeit eines Adj. hei ‚heiß‘ [vgl. nhd.
hei ‚trocken, dürr‘]). — Im Mhd. ist nur das
Kompositum ahd. gihei ‚(Sommer-)Hitze‘
(s. d.) fortgesetzt, jedoch finden sich nhd. di-
al. noch Spuren des Subst.: kärnt. hai (neben
kai) ‚Höhenrauch‘, bair. hai- ‚heiße Som-
merzeit‘.
Ahd. Wb. 4, 799; Splett, Ahd. Wb. 1, 368; Köbler, Wb.
d. ahd. Spr. 525; Schützeichel⁶ 152; Starck-Wells
261; Schützeichel, Glossenwortschatz 4, 226; Berg-
mann-Stricker, Katalog Nr. 895; Graff 4, 709; Lexer
1, 1207; Götz, Lat.-ahd.-nhd. Wb. 688 f. (uredo); Dt.
Wb. 10, 794. — Schmeller, Bayer. Wb.² 1, 1020 f.; Le-
xer, Kärnt. Wb. 130.
In den anderen germ. Sprachen entsprechen:
mndd. hei ‚Dürre, Hitze‘; mndl. hei ‚Hitze,
Trockenheit‘, nndl. nur in der Ableitung
heiig ‚diesig, nicht klar‘: < urgerm. *χai̯(i̯)a-.
Daneben stehen unterschiedliche Erweite-
rungen; vgl. ahd. heiz ‚heiß‘ (s. d.), heis ‚hei-
ser‘ (s. d.).
Fick 3 (Germ.)⁴ 89; Lasch-Borchling, Mndd. Handwb.
2, 1, 224 f.; Schiller-Lübben, Mndd. Wb. 2, 224 f.;
Verwijs-Verdam, Mndl. wb. 3, 252; Vries, Ndls. et.
wb. 246; Et. wb. Ndl. F-Ka 404.
Urgerm. *χai̯(i̯)a- < vorurgerm. *koi̯o- steht
in den idg. Sprachen allein. Eine erweiterte
Wurzelform liegt dagegen in lit. kaĩsti ‚heiß
machen, erhitzen‘, kaitrà ‚Hitze, Schwüle,
Glut‘, lett. kàitêt ‚sengen, heiß machen,
durchglühen‘, apreuß. enkaitītai ‚angefoch-
ten‘, prakāisnan ‚Schweiß‘ vor. Eine anzu-
setzende Wurzel *kei̯- bleibt jedoch sonst
isoliert.
Walde-Pokorny 1, 326 f.; Pokorny 519; Fraenkel, Lit.
et. Wb. 204; Mühlenbach-Endzelin, Lett.-dt. Wb. 2,
145; Trautmann, Apreuß. Spr.denkm. 300; Mažiulis,
Apreuß. et. Wb. 1, 268 f.