berewurz, berwurzAWB mhd. st. f., nur in Gl.;
auch berwurzeAWB st.? sw.? f., nur Gl. 3, 584, 27
(13. Jh.); berin-AWB, ber(e)nwurz f. i-St., nur in Gl.
des 12.—15. Jhs.: ‚Bär(en)wurz, Haarstrang, Öl-
senich, baldemonia, peucedanum, pinastellum‘
〈Var.: birn-; -wrz, -worz; verschrieben
her(e)nwur(c)z〉. Diese Bezeichnungen scheinen
für mehrere Pflanzen der Familie Umbelliferae
zu gelten: in erster Linie Meum athamanticum
Jacq. (Athamanta meum L.), aber auch wohl
Heracleum sphondylium L. (→ berenklâwe) und
Peucedanum officinale L. oder Peucedanum pa-
lustre Moench (Selinum palustre L.).
Diese Pflanzennamen, die auch im Mndd. als
bērenwort, bērwort bezeugt sind, sind meist als
Zss. aus bero ‚Bär‘ und wurz(a) ‚Pflanze, Kraut‘
(s. d. d.) zu deuten, weil z. B. Meum athamanti-
cum „einen bräunlichen Schopf von Fasern
trägt, der mit dem Fell des Bären verglichen
wird, worauf auch die alten Namen (herba) ur-
sina, foeniculum ursinum hinweisen“ (Marzell,
Wb. III, 191 f.). Verkürzungen für Bärmutter-
wurz (→ beran), „da die Pflanze als Heilmittel
bei Gebärmutterleiden verwendet wurde“
(ebd.), oder Bärenklauwurz (→ berenklâwe)
sind auch in einigen Fällen möglich.
Ahd. Wb. I, 897. 915 f. 917 f.; Starck-Wells 47 f.; Le-
xer I, 200; Benecke III, 282; Diefenbach, Gl. lat.-
germ. 66 (baldemonia). 432 (peucedanum). 435 (pina-
stellum); Dt. Wb. I, 1131. 1146; Diefenbach-Wülcker,
Hoch- u. nd. Wb. 158; Lasch-Borchling, Mndd.
Handwb. I, 1, 218. 229; Marzell, Wb. d. dt. Pflanzen-
namen II, 819 ff.; III, 191 ff. 637 ff. 647 ff.; Fischer,
Mittelalt. Pflanzenkunde 31. 275; E. Björkman, Zfdt.
Wortf. 3 (1902), 282.