butirih m. (und n.?) a-St., nur in Gl.:
‚(Wein-)Schlauch, Gefäß, uter, ascopa, flasco‘
〈Var.: p-; --, --; -ter-, -tr-, -der-; -ich〉. —
Mhd. buterich, büterich ‚dss.‘; nhd. nur mdartl.
bütrich, bütterich usw.
Ahd. Wb. I, 1571; Splett, Ahd. Wb. I, 119; Starck-
Wells 88; Graff III, 90; Schade 93; Lexer I, 402; Be-
necke I, 286; Diefenbach, Gl. lat.-germ. 283 (flasco);
Dt. Wb. II, 577. — Schweiz. Id. IV, 1923; Ochs, Bad.
Wb. I, 387 (auch 241: Bittrich); Fischer, Schwäb. Wb.
I, 1567; Jutz, Vorarlberg. Wb. I, 503; Schmeller, Bay-
er. Wb.² I, 311; Kranzmayer, Wb. d. bair. Mdaa. in
Österr. III, 1561 ff.; Maurer-Mulch, Südhess. Wb. I,
1049. 1262.
Entsprechende Formen mit ähnlicher Bed. in an-
deren germ. Sprachen sind: mndd. buteric m.;
andfrk. but(e)ric (Lips. Gl., vgl. Helten,
Aostndfrk. Psalmenfrg. 97); ae. buteric, -uc.
Lasch-Borchling, Mndd. Handwb. I, 1, 383; Holthau-
sen, Ae. et. Wb. 39; Bosworth-Toller, AS Dict. 136;
Suppl. 113.
Nach J. Hubschmid, Schläuche und Fässer (Ro-
manica Helvetica 54, 1955), 57 ff. sind die germ.
Wörter aus roman. *buttarīko-, -ka entlehnt; er
vergleicht ein noch in den Pyrenäen gebrauchtes
Wort butarik ‚outre assez petite‘, aprov. botriga
‚Schlauch‘ usw., sowie auch Beinamen in Frank-
reich, Katalonien und Italien mit der Bed.
‚Dickwanst‘ (Buterico, Butric usw.; aber vgl.
den bad. PN Bittrich, s. o.). Dieses Wort soll
eine Weiterbildung zu *buttārium sein, einer
Form, die auf spätlat. but(t)is zurückgeht.
Doch ist es wahrscheinlicher, ahd. butirih und
seine Entsprechungen als eine germ. Bildung zu
betrachten, die zwar aus spätlat. but(t)is
stammt, aber mit dem germ. Suffix -rih wie in
beldirih ‚Gürtel‘ (s. d.) gebildet ist. butirih wur-
de dann — wie auch beldirih — ins Roman. ent-
lehnt.
Verfehlt Wilmanns, Dt. Gr. II § 380: zu ahd. botah,
botahha (d. h. botega), s. d. d.