fatônAWB sw. v. II, dreimal in Gl. (9.-10. Jh.),
einmal wohl bei Notker (Ps. 147, 14: fatôt, in
Pipers Ausgabe wie bei Schützeichel⁵ 131; von
Sehrt und Tax in satôt korrigiert, obgleich fa-
tôt ebensogut hierher paßt): ‚ernähren, pasce-
re, grassari‘ (= crassari, -re; vgl. Diefenbach,
Gl. lat.-germ. 269) 〈Var.: kauatot, verstümmelt
s ... afatot = sint kafatot〉. — Mhd. und nhd.
nicht mehr belegt.
Ahd. Wb. III, 666; Splett, Ahd. Wb. I, 213 (s. v. fata);
Köbler, Wb. d. ahd. Spr. 250; Starck-Wells 143. 807;
Schützeichel, Glossenwortschatz III, 79 f.; Graff III,
378; Schade 171; Götz, Lat.-ahd.-nhd. Wb. 467 (pas-
cere); Raven, Schw. Verben d. Ahd. II, 39. 127 (satôn).
Wörter mit derselben Ablautstufe (urgerm.
*fađ- < idg. *pǝ-t-) kommen im Germ. sonst
nicht vor. Außergerm. entspricht genau gr. πα-
τέομαι ‚esse und trinke‘; vgl. auch gr. ἄπαστος
‚ohne Speise und Trank‘. Mit langem Wurzelvo-
kal (urgerm. *fōđ- < idg. *pā-t-): got. fodjan,
aisl. fœða, ae. fēdan, as. fōdian, ahd. fuoten ‚er-
nähren‘. Zur Etymologie → fuoten.
Fick III (Germ.)⁴ 223; Walde-Pokorny II, 72 f.; Po-
korny 787.