fuozskalAWB m. a-St., nur Gl. 1, 553, 6 (8./
9. Jh.): ‚Fußschelle, Fußangel, pessulus‘ (Wei-
gand, Dt. Wb.⁵ II, 693: „Fußfessel durch einen
hölzernen Pflock“). Der zweite Bestandteil
-skal ist mit nhd. Schelle (< *skaljō-) ‚Halte-
rung für Rohre, Klammer‘, Handschellen ver-
wandt. Wenn die ursprl. Bed. ‚Pfahl, Pflock‘
war (wie bei lat. pessulus), sind viell. gr. σκῶλος
‚Spitzpfahl‘, (ohne s-) lit. kuõlas ‚Pfahl‘, (mit
kurzem -o-) aksl. kolъ ‚Pflock‘ zu vergleichen.
Alles Weitere ist unsicher. Wie bei ahd. bloh
(s. d.) könnte -skal auf eine Grundbed. ‚etwas
in Stücke Geschlagenes, ein Stück Holz‘ zu-
rückgehen und zu einer idg. Wz. *(s)kel-
‚schneiden, spalten‘ (Pokorny 923 ff.), *kel-
‚schlagen, hauen‘ (Pokorny 545 f.; wohl diesel-
be Wz.) gehören. Dann wäre es mit ahd. skala
‚Hülse, Schale‘ (s. d.) verwandt. Vgl. bes. nhd.
verschalen, Verschalung, Schalbrett.
Ahd. Wb. III, 1368; Splett, Ahd. Wb. I, 275. 829;
Köbler, Wb. d. ahd. Spr. 340 f. (‚Riegel‘); Starck-Wells
185 (‚Riegel‘); Schützeichel, Glossenwortschatz III,
345 (‚Laut der Fußschritte‘); Seebold, ChWdW8 138;
Graff VI, 477; Götz, Lat.-ahd.-nhd. Wb. 488 (pessu-
lus); Kluge²⁴ 798 (s. v. Schelle²); Pfeifer, Et. Wb.²
1190 (s. v. ³Schelle); G. Ehrismann, PBB 20 (1895),
56. — Walde-Pokorny II, 593; Pokorny 924 f.; LIV²
552 f.; Frisk, Gr. et. Wb. II, 745 f.; Fraenkel, Lit. et.
Wb. 211 f. 312; Sadnik-Aitzetmüller, Handwb. zu den
aksl. Texten 46. 251 (Nr. 352).